Die bekannte Rechtsnationale Marine Le Pen und weitere Angeklagte stehen derzeit im Mittelpunkt eines Gerichtsverfahrens wegen mutmaßlicher Veruntreuung von EU-Geldern. Diese schwerwiegenden Anschuldigungen könnten nicht nur ihre politische Zukunft, sondern auch die der Partei Rassemblement National gefährden. Das potenzielle Vorhaben von Le Pen, bei der Präsidentschaftswahl 2027 zu kandidieren, steht auf dem Spiel.
Der Zeitraum der Anschuldigungen erstreckt sich von 2004 bis 2016 und betrifft eine beträchtliche Gesamtsumme von 6,8 Millionen Euro des EU-Parlaments. Bereits jetzt hat Marine Le Pen 330.000 Euro zurückerstattet, doch drohen ihr weiterhin empfindliche Strafen, darunter Geldbußen und Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass sie von zukünftigen Wahlen ausgeschlossen wird.
Der Prozess wirft auch Fragen auf, insbesondere die fehlende Anklage gegen den Parteichef Jordan Bardella. Diese Kontroverse könnte die Bemühungen von Le Pen, die Partei zu festigen, erheblich beeinträchtigen.
Die rechtlichen Auseinandersetzungen werden zwangsläufig Auswirkungen auf die Rassemblement National haben. Die Anhänger der Partei könnten angesichts dieser Affäre gespalten sein, jedoch ist die Unterstützung für Le Pen und ihre Ideen weiterhin vorhanden. Dennoch bleibt die Rechtsstreitigkeit ein bedeutender Risikofaktor vor der anstehenden Präsidentschaftswahl, bei der Marine Le Pen möglicherweise vor dem Aus stehen könnte.