Der Begriff ‚Cuckold‘ im BDSM beschreibt eine spezielle Dynamik innerhalb von Liebesbeziehungen, in der ein Mann sexuell erregt wird, während seine Partnerin, die Frau, intime Kontakte mit einem anderen Mann, oft einem Fremden oder Liebhaber, hat. Diese Sexpraktik geht über den einfachen Voyeurismus hinaus und beinhaltet oft Elemente von Macht und Kontrolle. Cuckolding kann für den betroffenen Mann sowohl Scham als auch sexuelle Lustgewinn hervorrufen. In vielen Fällen wird diese Praktik als Teil einer erweiterten Sexualität betrachtet, wobei der Mann als passive Figur auftritt, die die Lust seiner Partnerin fördert. Studien, wie jene der Boston University, zeigen, dass Cuckold-Dynamiken häufig mit sexuellen Fantasien und einem tiefen Verständnis von Vertrauen in der Partnerschaft verwoben sind. Diese komplexen emotionalen und sexuellen Aspekte machen Cuckolding zu einer faszinierenden Facette des BDSM, in der die Rollen von Macht und Hingabe immer wieder neu verhandelt werden.
Die politische Verwendung des Begriffs Cuck
Cuck tritt in der politischen Landschaft, insbesondere in den Vereinigten Staaten, als scharfe Beleidigung auf, die vorwiegend von alt-right und weißen Nationalisten genutzt wird. Der Begriff, der ursprünglich Cuckholding im Kontext von Fetisch und Sex beschreibt, wird zunehmend verwendet, um Männer herabzuwürdigen, die als politisch liberal oder als Cuckservative, also als Republikaner, die nicht den extremen rechten Standpunkten folgen, wahrgenommen werden. Diese politische Verwendung ist eng mit der Rhetorik um Donald Trump verbunden, wo Männer, die als schwach oder unterwürfig gelten, verspottet werden. In dieser Konnotation wird Cuck zum Insult, der nicht nur persönliche Angriffe darstellt, sondern auch eine Ideologie der Männlichkeit und Macht anprangert. Die Verwendung des Begriffs reflektiert damit nicht nur individuelle Abneigung, sondern bietet auch einen Einblick in das Selbstverständnis von männlicher Identität innerhalb eines politischen Rahmens, der oft von toxischer Männlichkeit geprägt ist.
Cuck als Beleidigung in der Gesellschaft
In der heutigen Gesellschaft wird der Begriff „cuck“ oft verwendet, um Männer zu beleidigen, die als schwach oder unterwürfig gelten, insbesondere gegenüber ihren Partnern. Diese Abwertung wird häufig in den Kreisen der Alt-Right und unter republikanischen Wählern, sogenannten ‚cuckservatives‘, propagiert. Männer, die in der Öffentlichkeit als ‚cucks‘ bezeichnet werden, sind häufig das Ziel von Spott, wenn sie als nicht-maskulin oder als tolerierend gegenüber dem Cuckholding–Fetisch wahrgenommen werden.
Das Phänomen des Cuckholdings, das auch in der Pornografie und in Fetisch-Gemeinschaften als akzeptabel angesehen wird, wird in der breiten Gesellschaft oft mit der Vorstellung von Ehebrecherinnen und dem Verlust männlicher Autorität verbunden. Robert Behrendt und andere Kritiker haben betont, dass solche Beleidigungen und die Verwendung des Begriffs „cuck“ einen direkten Zusammenhang zum toxischen Männlichkeitsideal aufweisen, das während der Präsidentschaftswahl 2016 und im politischen Diskurs stark ausgeprägt war. Die Abwertung von Männern durch den Begriff reflektiert nicht nur individuelle Einstellungen, sondern auch gesellschaftliche Kategorien, die Macht und Geschlecht neu definieren.
Psychologische Aspekte der Cuckold-Dynamik
Psychologische Aspekte der Cuckold-Dynamik sind sowohl vielfältig als auch komplex. Cuckolding, oft in Verbindung mit Candaulismus, zieht nicht nur sexuelle Fantasien an, sondern kann auch tiefere psychologische Bedürfnisse widerspiegeln. Für viele Männer, die sich in einer heterosexuell-männlichen Perspektive von Cuckold-Fantasien angezogen fühlen, spielt der Aspekt der Demütigung und Unterwerfung eine zentrale Rolle. Diese Dynamik kann als eine Form der Kontrolle und Machtverlust interpretiert werden, die in einer sicheren Partnerschaft ausgelebt wird. Psychologen betrachten solche Fantasien häufig nicht als psychische Störung, sondern als Ausdruck von sexualer Lustgewinn und individuellen Vorlieben, die innerhalb der Normen und Tabus heterosexueller Partnerschaften operieren. Der BDSM-Kontext ermöglicht es, solche Empfindungen in einem einvernehmlichen Rahmen zu erforschen. Ob als spezifischer Cuckold-Fetisch oder als Teil einer breiteren erotischen Spielart, die psychologischen Aspekte zeigen, wie tief verwurzelt gesellschaftliche Normen und persönliche Wünsche in den interpersonellen Beziehungen sind. Das Verständnis dieser Dynamiken kann helfen, die Komplexität menschlicher Sexualität und Intimität zu entschlüsseln.