Dienstag, 21.01.2025

Was bedeutet ‚Habemus Papam‘? Die tiefere Bedeutung der berühmten Ansage

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‚Habemus Papam‘ ist ein lateinischer Ausdruck, der übersetzt ‚Wir haben einen Papst‘ bedeutet. Dieser Ausruf erfolgt nach der Wahl eines neuen Papstes, die im Konklave, einem geheimen Treffen der Kardinäle, vollzogen wird. Die Wahl selbst findet in der Sixtinischen Kapelle statt, wo die Kardinaldiakone Stimmen abgeben, um den Nachfolger des zurückgetretenen oder verstorbenen Papstes zu bestimmen. Um zum Papst gewählt zu werden, benötigt der Kandidat eine Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmzettel. Nach Abschluss der Wahl wird der gewählte Papst in einer feierlichen Zeremonie vorgestellt. Der Ausruf ‚Habemus Papam‘ wird traditionell von einem Kardinaldiakon von der Benediktionsloggia des Petersdoms verkündet, wo die Gläubigen versammelt sind und auf die Bekanntgabe warten. Dieser rituelle Ablauf ist nicht nur ein bedeutender Moment für die römisch-katholische Kirche, sondern auch ein wichtiges kulturelles Ereignis für die Stadt Rom und die gesamte Weltgemeinschaft.

Der Prozess der Papstwahl erklärt

Die Wahl eines neuen Papstes erfolgt durch ein Konklave, das einberufen wird, wenn eine Sedisvakanz entsteht, typischerweise nach dem Rücktritt oder dem Tod des amtierenden Papstes. Im Falle von Papst Benedikt XVI. wurde das Konklave am 12. März 2013 einberufen. Die wahlberechtigten Kardinäle versammeln sich im historischen Rahmen der Sixtinischen Kapelle, um in geheimer Abstimmung ihren neuen Führer der katholischen Kirche zu wählen. Während des Wahlprozesses tragen die Kardinäle schwarze Soutanes, die eine symbolische Bedeutung haben. Nach den Abstimmungen zeigt das Konklave der Welt die Entscheidung der Wahl durch die traditionelle Urkunde sowie den berühmten weißen Rauch, der aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle aufsteigt. Dieser Rauch signalisiert, dass ein neuer Papst gewählt wurde. Sobald dieser verkündet wird, ertönt der Ausruf ‚Habemus Papam‘, was so viel bedeutet wie ‚Wir haben einen Papst‘. Der frisch gewählte Papst tritt dann in einer weißen Soutane auf den Petersplatz, um seine erste Ansprache zu halten und die Gläubigen zu begrüßen. Damit wird der neue Oberhaupt der katholischen Kirche der Welt offiziell vorgestellt.

Die kulturelle Bedeutung des Ausrufs

Der Ausruf ‚Habemus Papam‘ hat eine immense kulturelle Bedeutung, die über die bloße Bekanntgabe der Wahl eines neuen Bischofs von Rom hinausgeht. Er symbolisiert den Übergang einer Sedisvakanz und die Rückkehr zur Kontinuität in der katholischen Kirche. Insbesondere beim letzten Konklave und der Wahl von Papst Franziskus erlebte die Welt eine bewegende Zeremonie in der Sixtinischen Kapelle, die Tausende von Gläubigen und Zuschauer weltweit bewegte. Der Moment, wenn Kardinäle den neuen Papst bekannt geben, ist stets mit symbolischer Bedeutung und tiefem emotionalen Gewicht verbunden. In der Geschichte der Papstwahl, auch unter dem Schatten von Papst Benedikt XVI.s Rücktritt, verdeutlicht ‚Habemus Papam‘ die Hoffnung und die Erneuerung des Glaubens. Die Bekanntgabe umfasst nicht nur den Namen des neuen Papstes, sondern auch die Weihen verschiedenster Traditionen und Erwartungen, die die Wahl eines Papstes mit sich bringt. Darüber hinaus wird der Papstname oft als Zeichen für die neu eingeschlagene Richtung der Kirche interpretiert und beeinflusst die Wahrnehmung der katholischen Gemeinschaft ganz direkt.

Filme und ‚Habemus Papam‘

Nanni Morettis Film „Habemus Papam“ aus dem Jahr 2011 ist eine italienisch-französische Tragikomödie, die sich auf humorvolle Weise mit der Papstwahl beschäftigt. Im Zentrum steht der neu gewählte Papst, Kardinal Melville, der trotz seiner hohen Verantwortung plötzlich kalte Füße bekommt und sich der Herausforderung nicht gewachsen fühlt. Der Titel, eine lateinische Formel, die „Wir haben einen Papst“ bedeutet, spielt mit der Erwartung und dem Druck, die mit dieser wichtigen Rolle verbunden sind. Der Film beleuchtet, wie die öffentliche Wahrnehmung und die Erwartungen an den Papst zu einem Gefühl der Blasphemie führen können, wenn der gewählte Kandidat nicht den gängigen Vorstellungen entspricht. In der TV-Ausstrahlung hat „Habemus Papam“ eine breite Zuschauerbasis erreicht und zahlreiche Diskussionen über die Rolle des Papstes und die Papstwahl angestoßen. Morettis geschickte Kombination aus Ernsthaftigkeit und Ironie macht den Film nicht nur zu einer unterhaltsamen, sondern auch zu einer nachdenklichen Auseinandersetzung mit der „Habemus Papam bedeutung“ und den Herausforderungen des kirchlichen Amtes.

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